Die gemeindliche Eröffnungsbilanz zum 01.01.2007

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Im Jahre 2004 entschloss sich der Gemeinderat der Gemeinde Berg für die Umstellung von der traditionellen Kameralistik auf das Buchungssystem nach den Grundsätzen der kaufmännischen doppelten Buchführung (Doppik) für Gemeinden. Für den Umstellungsprozess griff die Gemeinde auf die Unterstütung von Beratungsfirmen zurück.

Erklärtes Ziel der damals Projektverantwortlichen war es, am 01.01.2007 die gemeindliche Eröffnungsbilanz zu legen und ab diesem Datum den doppischen Buchungsbetrieb zu starten.

Während die Buchführung tatsächlich nach doppischen Regeln im Januar 2007 starten konnte, war es erst am 22.10.2013 möglich, die Eröffnungsbilanz vom Gemeinderat – nach Prüfung durch den Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband – beschließen zu lassen.

Die Gründe für den langen Verzug waren vielfältig. Neben Umständen, die nicht zu beeinflussen waren (z.B. Personalwechsel an maßgeblichen Stellen), muss eingeräumt werden, dass man einzelne Projektschritte unterschätzt oder im Gesamtablauf nicht optimal geplant hatte. Letztlich war auch der Arbeitsaufwand, insbesondere bei der Bewertung des umfangreichen Anlagevermögens nicht von Anfang an vollumfänglich zu erkennen.

Der Restwert des kommunale Vermögen stellt sich zum 01.01.2007 wie folgt dar:

 

Eröffnungsbilanz 2007 Gemeinde Berg

 

In diesen Werten findet sich das komplette Aufgabenspektrum einer  Kommune in der Größenordnung  Bergs wieder. Sie fahren über unsere Gemeindestraße Ihre Kinder zur Kinderkrippe, in den Kindergarten, in die Schule nach Aufkirchen, zum Fußballspielen nach Berg bzw. Höhenrain oder besuchen die Gemeindebücherei. Sie kommen Abends heim, nehmen ein gemütliches Bad oder machen noch einen kleinen Spaziergang über einen unserer Waldwege. Wie Sie sehen nutzen Sie täglich unbewusst viele kommunale Einrichtung bzw. solche, die aus kommunalen Geldern gefördert wurden.

Im Vergleich zu unserem ursprünglichen Rechnungswesen der Kameralistik wissen wir mit der Doppik erstmals umfassend über welches Vermögen wir verfügen und mit welchen Restwerten dieses zum 01.01.2007 in unseren Büchern steht.

Das Vermögen von 84.194.867,23 € ist zu 25 % aus Sonderposten wie z.B. Zuwendungen des Freistaats Bayern oder die von Ihnen erhobenen Herstellungsbeiträge für die Wasserversorgungs- und Abwasserbeseitigungsanlagen finanziert. Gegenüber Banken und Lieferanten bestanden zum 01.01.2007 Verbindlichkeiten über 2.751.067,92 €. Die darin enthalten Schulden aus Krediten konnten im Jahr 2011 komplett getilgt werden, die Gemeinde ist heute schuldenfrei. Erstmals werden im Rahmen der Jahresrechnung auch Rückstellungen (7.021.780,10 €) dargestellt. Diese umfassen z.B. die von den Beschäftigen zum 31.12.2006 nicht eingebrachten Überstunden und Urlaubstage.

Das Eigenkapital der Gemeinde Berg (Nettoposition) ergibt sich somit wie folgt:

Summe Aktiva 84.194.867,23 €
./. Sonderposten

21.204.404,61 €

./. Rückstellungen

7.021.780,10 €

./. Verbindlichkeiten

2.751.067,92 €

./. Passive RAP

0,00 €

= Eigenkapital

53.217.614,60 €

 

Zahlen sind nicht alles! Im Vergleich zu bilanzierenden privaten Unternehmen nimmt eine Gemeinde mit ihren Belangen zwar am Marktgeschehen teil, sie baut Straßen, Kindergärten, Schulen, fördert Vereine, betreibt Wasserversorgungs- und Abwasserbeseitigungsanlagen, gewährleistet den Brandschutz und noch vieles vieles mehr, sie hat jedoch grundsätzlich keine Gewinnerzielungsabsichten aus ihrer Unternehmung. Vielmehr hat sie Aufgaben, die ihr Kraft Gesetzes auferlegt werden. Auch wenn wir heute wissen, dass z.B. unsere Gemeindestraßen zum 01.01.2007 3.438.622,00 € Wert waren, wird es bestimmt keinen Privaten geben der uns diese abkaufen würde, wenn er keine Maut dafür verlangen dürfte.

Durch diese neue Art des Rechnungswesen soll das kommunale Haushaltswesen transparenter werden und den politischen Gremien bzw. der Verwaltung neue Grundlagen für künftige Entscheidungen liefern.

Im Anschluss zu diesem Artikel finden Sie den Anhang samt Anlagen der gemeindlichen Eröffnungsbilanz zum 01.01.2007.

 

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